Monkey Express
8 von 10 Punkte
Ein guter Brückenschlag ist es, wenn man so will, den die Aachener von Urban Project hier wählen. Liest man von Prog-Rock, so mag man – gesetzt der Fall, man ist kein ausgesprochener Liebhaber – an verschachtelt-verkopfte Arrangements denken. Bei Urban Project hingegen ist es eher eine Inspiration in einem insgesamt eingängig-treibenden Rock-Sound, den sie nun auf ihrer EP Short Story mit vier Songs auf insgesamt fünf Titeln präsentieren. Zunächst zaghaft anmutende Soundskizzen verdichteten sich im Entstehen zu einem nachvollziehbaren Sound, der vielleicht im Entstehen das Attribut „experimentell“ zugeschrieben bekommen kann, aber im Short Story als „Titelsong“ eröffnet die EP mit einem rau anmutenden Bass-Riff, aber schnell wird es melodiös, wenn sich Schlagzeug und Gesang dazugesellen. Ein zielstrebiger Rock-Sound, der die Melancholie besingt und diese auch im Sound ein Stück weit widerspiegelt. Aber eben auch nur „ein Stück weit“, denn eigentlich klingt das auch gut gelaunt, rockt und hat Power.
Ruhig eröffnend folgt Hidden Strength. Klar wirkende Gitarrenmelodien, sphärisch wirkende Sounds und eine Spur von Jazz sind es, die es langsam angehen lassen in diesem fast achtminütigen Stück.
Eines, das insgesamt eine ganze sehr ruhig agiert, von seiner Atmosphäre lebt, aber zum Ende hin eben doch Verzerrer und Lautstärke aufdreht. Ein Stück, das sich entwickelt und auf seiner Länge
dadurch nicht langweilig wird.
Bei den folgenden beiden Stücken ist es sicherlich streitbar, ob sie eines oder zwei sind, nennen sie sich doch One Second, Pt. 1 und One Second, Pt. 2. Eine tragende Rolle im ersten Teil nimmt
das Piano ein, das in Kombination mit der Gitarre eine gute Midtempo-Rocknummer kreiert. Im zweiten Teil steigert sich die Dramaturgie, es wird lauter, Platz für Soli sind ebenfalls vorhanden
(wie auch schon im vorherigen Verlauf der EP) und es ist insgesamt eine ruhige Sache.
Beendet – und sozusagen auch eingerahmt – wird die EP noch einmal vom Titelsong, der im etwas verkürzten Radio Edit noch einmal zu hören ist.
Man merkt, dass da definitiv viel Potenzial vorhanden ist. Da kann man sich nicht verkneifen zu sagen, dass die EP mit ihren 26 Minuten tatsächlich eine „Short Story“ ist. Gerne mehr davon!
Musikansich.de
Urban Project ist eine 2016 gegründete Band aus Aachen/Karlsruhe, musikalisch verkörpert das Quartett im Rahmen ihrer Vorstellung eine Version moderner Popmusik, gespeichert aus Elementen des
Pop, Alternative Rock und Indie Pop/Rock. So versucht man, Musik abseits des Mainstreams zu etablieren, und legt hierzu zur Prüfung die dritte EP vor, Short Story.
Der Titelsong eröffnet diese kurze Geschichte, ein deftiger Rock-Riff, umspielt vom Synthie, recht melodisch und harmonisch, und irgendwie nach dem Rock der Achtziger klingend, ein wenig auch
nach Foreigner. Ein wichtiges Merkmal ist es, dass sich der Song entwickelt, das Tempo und die Stimmung wechselt, bis hin zu einem kurzen Gitarrensolo. Der Gesang wird kraftvoll integriert und
später werden auch modernere Elemente eingebunden, wie eine Rap-Einlage.
Mit "Hidden Strength" erwartet uns die längste Einzelnummer der Platte, knapp acht Minuten lang. Im Gegensatz zum Opener fließt dieses Stück langsam und schwebend dahin, strahlt eine ganz andere
Stimmung aus, von filigranen Gitarrenfiguren geführt. Nach und nach erfährt es eine Steigerung, zunächst ein sanfter Groove, ab etwa Minute Fünf gibt es ein schönes emotional einfühlsames
Gitarrensolo, und dann wird es lauter, und wie ein guter Rocksong schreitet es dem Ende entgegen.
"One Second" ist in zwei Teile getrennt, eingeleitet wird Part 1 vom Piano, zurückhaltender Gesang, fein austariert, bis sich dann ein dezent stolpender Rhythmus einstellt, es schwebt sanft in
Richtung Prog-Rock, allein durch die rhythmischen Wechsel und die Gestaltung des Songs so ausgedrückt. "We're under pressure, nothing's complete", so im Text, doch offensichtlich wehrt man sich
gegen den vermeintlichen Druck und gestaltet diesen Song recht ungezwungen und sehr ungewöhnlich weiter, und zwar auch mit Part 2, nach einer kurzen Pause, die Sanftheit des ersten Teils wird nun
ersetzt durch mehr kraftvolle Momente, inklusive des Gesangs. Erst zum Schluss gerät der Song in einen Schwebemodus, Klangwolken fliegen durch die Luft, ein wattiges Keyboard, sphärische
Stimmfetzen, und vorbei ist es.
Nun, es bleibt letztlich nun nur noch die komprimierte Version des ersten Songs, als Radio Edit um achtundvierzig Sekunden verkürzt. Frage: Wären 4:51 zu lang gewesen für ein
Radio-Programm?
Fazit: Mit Short Story hat die Band gelungene Musik vorgestellt, die sich innerhalb der breit aufgestellten modernen Musikszene damit auf jeden Fall auf individuelle Art gut und interessant
darstellt. Haupt-Ansprechpartner dürften dabei Pop-Fans sein, die sich gern der Rockmusik verbunden fühlen. Für beinharte Rocker ist das wohl nichts, allenfalls sollten sich allerdings Liebhaber
guten kunstvollen Prog-Rocks dieser Platte einmal annehmen und ihr eine Chance einräumen.
Soundchecker.koeln
Sehr nette Geste von UP oder dem Urban Project, die ihre neue EP freundlicherweise dann auch gleich Shortstory nennen. Sängerin Yen Anetzberger, Gitarrist Urban Elsässer, Bassist Markus Proske sowie Drummer Ben Overmann toben sich auf drei Songs, die anderen zwei sind Alternativversionen so richtig aus. Schwer in die so beliebten Schubladen zu stecken, sind die Nummern und das macht ihren Reiz aus. Mit überraschenden Breaks und einem Stil, der sich aus Progressive Rock, Hip-Hop Elementen, Jazz und Pop zusammensetzt kann das Urban Projectauf diesen 25 Minuten überzeugen und man darf gespannt sein, ob sie ihr durchaus vorhandenes Potenzial auch auf Albumlänge umsetzen können.
terrorverlag
Hinter URBAN PROJECT aus Aachen steckt der Gitarrist Urban Elsässer, der dem Progressive Pop-, Experimental-, Songwriting-, Rock- und Alternative-Projekt seinen Namen verliehen hat. Mit am Start sind zudem die Sängerin und Texterin Yen Anetzberger, der Bassist Markus Proske und der Schlagzeuger Ben Overmann. „Short Story“ heißt die aktuelle EP des Quartetts und diesen Titel hat auch der Opener des Silberlings erhalten.
Stilistisch ist der Vierer an dieser Stelle auf recht konventionellen Rockpfaden unterwegs, hier und da kommt ein Hauch experimenteller Prog-Rock durch, der im zweiteiligen „One Second“ stärker
ausgeprägt zu hören ist. Die erste Singleauskopplung „Hidden Strength“ grüßt als dunkelschöne, bisweilen etwas vertrackte Pop-Ballade und auf der Zielgeraden der 26 Spielminuten umfassenden
Veröffentlichung ist „Short Story“ noch einmal in der verträumten Radio-Edit-Version zu hören.
Seit dem 12.02. gibt es „Hidden Strength“ als ersten Vorboten der neuen EP, die im März erscheinen soll. Zum Song selbst sagt URBAN PROJECT: „Er war einfach da, als einfacher, in sich schlüssiger
Song, ein Song über das Aufstehen im Fallen, eine Stärke in der Instabilität, ein Vertrauen jenseits von ‚Als ob‘. In der ruhigen Entwicklung des Songs liegt die Hoffnung, irgendwie ein Geschenk
von Yen an die Band. Leise Raum beanspruchend, haben wir sehr viel Liebe in das unauffällige Detail gelegt. Kleine variierte Zitate hendrixscher Akkordbehandlung, Rückkoppelungseffekte als
Signatur der vergehenden Zeit, ein intentionales Gitarrensolo, und dann eine lang angekündigte Steigerung, Verdichtung zum Ende hin, das Sicherheitsnetz des Songs.“ Dem habe ich nichts
hinzuzufügen!
Mix1
„Der ist die Band fraglos auf der Spur: widerhakig, anmutig, grobkörnig, feinsandig, muskulär, sensibel, ungezügelt, strukturiert. Liest sich widersprüchlich? Ist es auch. Kostbarerweise.“
justoneline
URBAN PROJECT: On their brand new EP, the band mixes Prog with Pop, (Classic) Rock, 80s influences and ballads and makes four at least interesting, mostly better songs out of it.
Das Cover Art verspricht, dass es ein Wechselbad der instrumentalen Gefühle wird. Wir tauchen in musikalische Fluten ein und holen am progressiven Rock ‘n‘ Pop Korallenriff wieder Luft.
Das URBANproject stammt aus Aachen und Karlsruhe. Da, wo Stile des Barocks und die Reliquienankunft sich berühren, bildet das Urban Projekt zwischen verruchten Kiez und grüner Wiese den
vielgestaltigen Kapellenkranz. „…In Zeiten von Selbstoptimierten, Menschlichkeitstotalverweigerern und Lässigkeitsmüden verteilt das URBANPROJECT schon mal belebend-tonale Spezialdragees…“, heißt
es in ihrer Biografie geschrieben. Wohl wahr – Hurra!
„Short Story“ heißt das Spezialdragee, welches sich nicht leicht verzehren lässt. Es liegt wohl daran, dass das URBANproject das facettenreiche Spiel der geheimen, musischen Verknüpfung liebt –
ebenso den Widerspruch aus hörbar ausgewogenem bis hin zum anspruchsvollen Soundgewand. Fakt ist, dass das vierköpfige Tentakel ihr Handwerk beherrscht. Und das will die Band auch fleißig zeigen.
Entweder lehnt der Hörer sich mit geschlossenen Augen zurück, oder Augenpaare bleiben vor Erstaunen wach, jedoch ohne zu ermüden.
Trotz, dass die EP „nur“ fünf Stücke aufweist, könnten diese Fünf ein Album ausfüllen. Besonders, weil sich verschiedene Stile in die Saugnäpfe einsaugen. Ihre musikalischen Skizzen verschlingen
sich und werden durch gemausten Sound verdichtet, wie ihn jede andere Band auch betreibt. In alledem sind sie sich bewusst und diesbezüglich zu jeder Schandtat bereit. Somit kann deren gemopste
Muse die Farben und Strukturen einnehmen, wie es ihnen beliebt, und sie zu der Melodie führen, wo sie es zu locken vermag, ohne als diebische Elstern in dunkel, funkelnde Tanzsäle einzukehren.
Diese Band benötigt mit ihrer Musik keinen gewöhnlichen Club. Da muss schon etwas Spezielles her, um die Atmosphäre im Kontinuum wirken zu lassen.
Zwischen ungestümen und harmonischen Inhalten, sind es die Geschichten, die in den schöpferischen Momenten entstehen. Während dazu die auffallende, raue Stimme Yens, die Sängerin und Texterin der
Band, sich von der Lyrik zur Melancholie verleiten lässt – in all ihren vielfältigen Erscheinungsformen im Mittelpunkt stehend. Die Dramatik gibt einfach mehr her. Zeitweilig, so könnte man
meinen, lugt Skunk Anansies Frontfrau Skin um die Ecke. Im zweiteiligen „One Second“ steckt ein Hauch Prog-Rock-Ambition, der aber ganz bewusst nur ein Hauch bleibt. Es geht ja vor allem ums
Storytelling, um den Trip zum Filmwerden des Stücks im Kopf.
„Hidden Strength“ lässt die eigene Ungewissheit bis zur erhofften Katharsis mitsingen. Yen singt die Zeile „I won’t give up“ so authentisch, dass das Gitarrensolo dazu abrundend schmettert. Der
Name zu diesem Song ist Programm: „Verborgene Stärke“. Und darum geht es in dem Song, das eigene Potenzial auch zu leben. Außerdem darauf zu vertrauen, dass man nicht allein ist, wenn man fällt.
Zu „Hidden Strength“ selbst sagt die Band: „Er war einfach da, als einfacher, in sich schlüssiger Song, ein Song über das Aufstehen im Fallen, eine Stärke in der Instabilität, ein Vertrauen
jenseits von ‘Als ob’. In der ruhigen Entwicklung des Songs liegt die Hoffnung, irgendwie ein Geschenk von Yen an die Band. Leise Raum beanspruchend, haben wir sehr viel Liebe in das unauffällige
Detail gelegt. Kleine variierte Zitate hendrixscher Akkordbehandlung, Rückkoppelungseffekte als Signatur der vergehenden Zeit, ein intentionales Gitarrensolo, und dann eine lang angekündigte
Steigerung, Verdichtung zum Ende hin, das Sicherheitsnetz des Songs.“
Wie ihr lesen könnt, lässt es sich ein wenig erahnen, dass bei dieser Band Intellektualität in hohem Kurs steht. Wobei das URBANproject unterhalten will. In den letzten Jahren hat die Band ihren
eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden und drängt darauf, die Musik zu neuen Horizonten zu führen. Im Bestreben zwischen Prog-Rock, Alternative und Jazz bündeln sie diese zu einem harmonischen
Ganzen.
Pointer.de
Short Story" heißt die neue EP der Band. Im zweiteiligen "One Second" steckt ein Hauch Prog-Rock-Ambition, der aber ganz bewusst nur ein Hauch bleibt. Es geht ja vor allem ums Storytelling, um
den Trip zum Filmwerden des Stücks im Kopf.
Jellybean.de
Kleine variierte Zitate hendrixscher Akkordbehandlung, Rückkoppelungseffekte als Signatur der vergehenden Zeit, ein intentionales Gitarrensolo, und dann eine lang angekündigte Steigerung,
Verdichtung zum Ende hin, das Sicherheitsnetz des Songs
Hitchecker.de
Bei Urban Project handelt es sich um ein Projekt von Sängerin Yen Anetzberger, E-Gitarrist Urban Elsässer, Bassist und Produzent Markus Proske sowie Drummer Ben Overmann. Mit "Short Story"
veröffentlicht das Quartett am 5. März seine dritte EP mit dem Titel "Short Story". Die musikalische Kurzgeschichte zeugt von ganz unterschiedlichen Genre-Einflüssen. Zutaten aus Progressive
Rock, Jazz und Pop ergeben einen eigenwilligen Mix. Dieser ist geprägt von vielen Brüchen, was die Melodieverläufe, aber auch die Rhythmik angeht. Wer es gerne sperrige mag, sollte reinhören.